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Die aktuellen, kaum zu bremsenden Innovationsaktivitäten der Automatisierungstechnik mit den Stichworten CBS (Cyber Physical Systems), IoT (Internet of Things) oder Industrie 4.0 legen die Vermutung nahe, dass bisherige Lösungen bereits wieder veraltet sind und abgelöst gehören. Das kann, muss aber nicht richtig sein. Sind Lösungen durch Berücksichtigung von Praxiserfahrungen bei ihrer Weiterentwicklung herangereift, sind sie durch ihr hohes Nutzenpotenzial für den Anwender unverändert zeitgemäß. „Zeitgemäß ist, was sich bewährt hat und einen nachweisbaren Nutzen bezüglich Verfügbarkeit der Anlage und Sicherheit des Prozesses bringt“, so die Ansicht eines Anlagenfahrers aus der Chemie. Ein passendes Beispiel ist die Feldbuslösung von PI (PROFIBUS & PROFINET International) für die Prozessindustrie, bekannt unter der Bezeichnung PROFIBUS PA. Zuverlässig im Ex-Bereich PROFIBUS PA ist der Feldbus, der lange Kabelwege und Explosionsschutz für die rauen Umgebungen in der Prozessautomatisierung ermöglicht. PROFIBUS PA bietet die vollständige digitale Integration der Feldinstrumentierung in Leit- und Asset Management Systeme. Die Anbindung erfolgt über einen Link oder Koppler typischerweise über PROFIBUS DP. Seine Geräte sind in der Regel mit dem PA-Geräteprofil (heutige Version: PA 3.02) ausgestattet. Diese Lösung bietet die horizontale Integration in der Feldebene einer Automatisierungsanlage und über das Leitsystem auch die vertikale Integration zur Unternehmensebene. Der Anwendernutzen von PROFIBUS PA generiert sich unter anderem aus der Verwendung digitaler statt analoger Kommunikation mit allen positiven Folgerungen, der Eignung zum besonders einfachen Nachweis der Zündschutzart Eigensicherheit und den auf die Prozessindustrie ausgerichteten Eigenschaften des Geräteprofils PA 3.02. Bidirektionale Kommunikation Die Welt tickt immer stärker digital, bis in Küchen, Fahrzeuge und Maschinen hinein, aber die analoge Kommunikation in Anlagen der Prozessindustrie mit dem Standard 4...20 mA hat noch immer viele Anhänger. Dabei müssen diese auf viele Annehmlichkeiten und wichtige Leistungsgrößen wie Präzision der Messwerte und Fernzugriff zu den Geräten verzichten. Digitale Kommunikation mit PROFIBUS erfolgt bidirektional, was nicht nur die Kommunikation des Messwertes zum Leitsystem sondern auch in umgekehrter Richtung zum Feldgerät für z. B. dessen Konfiguration erlaubt. Sie benötigt weder die zusätzliche weitere Signalwandlung, was eine höhere Präzision des resultierenden Messwertes und der daran angehängten Folgeprozesse ermöglicht, z. B. bei Lieferung und interner Verrechnung von Energie oder Materiallieferung durch Rohrleitungen in Verbundanlagen. Entscheidend ist zudem, dass nun nicht nur Messwerte geliefert werden sondern gleichzeitig Statusinformationen über Geräte und Prozess. Die Anzahl Messstellen kann durch den Einsatz multi-variabler Geräte reduziert werden. Und schließlich: Digitale Kommunikation braucht viel weniger Verkabelung in der Anlage, mit bei PROFIBUS PA bis zu 30 Geräten (typ. 12 bis 24) an einem einzigen Kabel, mit viel weniger Schaltschrankraum, und damit insgesamt weniger Installations- und Wartungsaufwand und einer signifikant kürzeren Inbetriebnahme. Tagesarbeit leicht gemacht Eine Anlage soll zügig geplant und in Betrieb gesetzt werden und möglichst störungsfrei laufen. Einige Beispiele zeigen das: Der Eignungsnachweis zum Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen war früher ein zeit- und kostenintensiver Vorgang, bei dem der elektrische Stromkreis als Ganzes zu be- Sichere Prozesse In Anlagen der Prozessindustrie nimmt die Automatisierung nur einen Bruchteil der Gesamtinvestition ein. Umso wichtiger ist es, dass sie zuverlässig funktioniert. Ein langjähriger und bewährter Begleiter ist PROFIBUS PA. Bilder: E+H PROFIBUS PA ist ein bewährter Partner in der Prozessindustrie. Standen am Anfang vor allem die Einsparungen in der Verdrahtung im Fokus, werden heute vor allem die Möglichkeiten zur Diagnose geschätzt, die die Verfügbarkeit einer Anlage erhöhen. 6 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 2/2015


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