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PROFIBUS ist in der IEC 61158 standardisiert – damit ist der Grundstein für Interoperabilität und Kompatibilität gelegt. Das ‚Profile for Process Control Devices‘, kurz PA-Profil, ermöglicht darüber hinaus das reibungslose Zusammenwirken von Prozessgeräten am Bus. In der aktuellen, im Markt etablierten Version 3.02 des PROFIBUS PA-Profils sind viele Funktionen enthalten, die den Umgang mit Feldgeräten während des Lebenszyklus noch leichter machen. Das PA-Profil verknüpft somit die einfache Handhabung der Geräte (ähnlich 4...20 mA Technik) mit den Vorteilen der Digitalisierung. Anwendernutzen heute Das prominenteste Beispiel ist dabei der einfache Gerätetausch: Beim Austausch eines Feldgerätes gegen ein Folgegerät mit ggf. erweiterter Funktionalität übernimmt das Folgegerät zunächst automatisch die Rolle des Vorgängergerätes. Ein Gerätetausch ist damit einfach und ohne Unterbrechung des Anlagenbetriebs möglich, wodurch diese Geräte eine Kernanforderung aus der Verfahrenstechnik erfüllen. Die automatische Adaption funktioniert auch bei Geräten unterschiedlicher Generation; lediglich das neue Gerät muss entsprechend dem Profil V 3.02 den Kompatibilitätsmodus zu dem alten Gerät haben. In der Praxis bewährt Um auf die unterschiedlichen Anforderungen in den Branchen einzugehen, hat PI schon frühzeitig auf Profile gesetzt. Für die Prozessindustrie hat sich das PA-Profil etabliert. Dabei wird dies ständig an die aktuellen Erfordernisse angepasst. PI hat darüber hinaus mit der Implementierung weiterer nützlicher Features auf die Kundenanforderungen reagiert. So unterstützen PA-Profil-Geräte auch den schnellen Parameter up- und download, bilden verpflichtend die Diagnosekategorien gemäß NAMUR NE 107 ab, und bieten eine vereinheitlichte Geräte Identifikation (I&M-Funktionen, z. B. für Asset Management Systeme). Sprung auf PA Profil V 4.0 In die nächste Evolutionsstufe des PA-Profils fließen aktuelle Anwenderwünsche und langjährige Erfahrungswerte ein. Dabei soll das Profil verschlankt werden, wobei das Ziel ein guter Kompromiss aus Bedienerfreundlichkeit und Rückwärtskompatibilität ist. Kerngedanke ist es dabei, dass das PA-Profil neben PROFIBUS auch für PROFINET einsetzbar sein wird. Die überarbeitete Profilversion wird folglich unabhängig von der physischen Verbindung (Physical Layer gem. OSI-Modell) spezifiziert, wodurch ein an PROFIBUS- und PROFINET-Systemen einheitlich einsetzbares Geräteprofil entsteht. Damit werden die Stärken von PROFIBUS PA hinsichtlich z. B. Diagnose, Parametrierung und Lebenszyklus- Management auf die Ebene von PROFINET gehoben und werden umgekehrt dessen Stärken in der Prozessautomatisierung nutzbar gemacht. Die erforderlichen umfangreichen Änderungen und neuen Funktionen begründen den Versionssprung von V 3.02 auf V 4.0. Die vorgesehenen Erweiterungen zielen auf die Vereinfachung des Handlings, auf Zeitersparnisse und die Reduktion von Fehlermöglichkeiten beim Umgang mit Feldgeräten während des Anlagenlebenszyklus ab. Für den Endanwender werden sich die Änderungen zum einen darin bemerkbar machen, dass das Verhalten der Feldgeräte verschiedener Hersteller weiter vereinheitlicht wird, z. B. durch die Optimierung des Reset-Managements und des Verhaltens bei Parameteränderungen, sowie der Einführung einer klaren Trennung von Parametrierung und Kommunikation. Zum anderen werden auch neue Funktionen implementiert, wie der standardisierte Abgleich der Maßeinheit zwischen Feldgerät und Leitsystem oder die Erweiterung des Profil-GSD-Konzepts und die Nutzung des neutralen Kanals zur Ermöglichung einer geräteneutralen Projektierung und zur Vereinfachung der Treiber-Vielfalt. Schon heute vereinfacht das PA-Profil den Umgang mit Feldgeräten verschiedener Hersteller über den gesamten Anlagenlebenszyklus. PI plant zudem in einer neuen Version des PA-Profils diese Stärken weiter auszubauen, Funktionalitäten zu erweitern und die Vorteile des Profils zukünftig auch mit PROFINET nutzbar zu machen. Karl Büttner, Endress+ Hauser, PI-Arbeitskreis Marketing Process Automation Unterschiedliche Feldgeräte von verschiedenen Herstellern arbeiten gemeinsam an einem Feldbus – das PA-Profil macht’s möglich. Im Video erfahren Sie noch mehr über PROFIBUS PA und das Thema Standardisierung. 10 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 2/2015


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