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In frühen Jahren diente vielen das Prinzip „Alles aus einer Hand“ als Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Die Anwender vertrauten „ihrem“ Lieferanten und verließen sich auf dessen Erzeugnisse. Durchgängigkeit im heutigen Sinne war unbekannt. Lediglich dank des 4-20mA-Standards gab es ein Mindestmaß an Standardisierung. Mit Aufkommen der standardisierten Feldbussysteme lockerte sich die Lieferantenbindung in Richtung „Alles nach einem Feldbusstandard“. Dies versprach zumindest eine Öffnung zu den Produkten verschiedener Hersteller. Dem Mehrwert durch Offenheit Der Wind in der Automatisierungstechnik hat sich gedreht: „Offenheit durch Nutzung internationaler Standards“ lautet heute die Vorgabe, um alle Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnologien trotz ihrer Vielfalt auszunutzen. Dem schließen sich mehr und mehr Hersteller an. weiter zunehmenden Kosten- und Rationalisierungsdruck folgend fallen jetzt auch diese Grenzen. Mittlerweile ist es Konsens, dass eine Technologie, die auf offenen Standards beruht, zu mehr Flexibilität und Effizienz führt. Jetzt geht es darum, diese Technologie anwenderfreundlich zu gestalten. Prozessleitsystem DeltaV als einheitliche Plattform für PROFIBUS-/PROFINET-Lösungen. Ein Weg ist die Verbesserung der Nutzerorientierung nach den Prinzipien von Human- Centered Design (HCD). Dabei handelt es sich um ein allgemeingültiges Konzept, u.a. gemäß EN ISO 13407, zur Gestaltung besonders anwendungsorientierter Produkte und Systeme mit dem Ziel, hohe technische Leistung mit primären Anforderungen der Anwender in Einklang zu bringen. In der Praxis zeigt sich diese Nutzerorientierung etwa in Leitsystemen, die eine vertikale und horizontale Durchgängigkeit über ihre gesamte Anlage ermöglichen. Dazu wurde beispielsweise bei DeltaV vor Jahren die Einbindung führender Bussysteme in das Leitsystem realisiert. Darunter war auch PROFIBUS DP, was den Anwendern den Anschluss von z.B. Motorstartern oder Frequenzumrichtern bis heute sehr erleichtert. Ein weiterer, konsequenter Schritt erfolgte im Herbst 2013 durch die Integrationsmöglichkeit von PROFINET in DeltaV von Emerson für Anschluss von Subsystemen, nicht als Systembus. Als Interface dient das VIM2-Modul (Virtual Interface). Dieses verfügt über zwei Ethernet-Ports und ermöglicht dadurch den Anschluss von PROFINET-Subsystemen und anderen I/P-basierten Protokollen. Durch Austausch alter VIMs gegen ein VIM2 kann die PROFINET-Integration auch in bereits bestehende DeltaV-Syteme erfolgen. Ein anderes Beispiel für aktive „Nutzerorientierung“ war die Entscheidung, die leistungsfähigen Diagnose-Eigenschaften des PROFIBUS-Geräteprofils PA 3.02 für z.B. vorbeugende Wartung auch den DeltaVBetreibern nutzbar zu machen. Dafür wurde im Asset Management-System AMS die Kommunikationsmöglichkeit mit PROFIBUS PA-Geräten implementiert und zusätzlich eine Auswahl eigener Feldgeräte mit dem Geräteprofil PA 3.02 ausgestattet. Bild: Emerson „Wir sind für Offenheit und die Unterstützung von Industrie Standards, um unseren Kunden die Freiheit bei der Wahl zu lassen. Die PI-Technologien decken alle Anwendungen der Automatisierungstechnik ab, haben mit PROFIBUS eine sehr hohe Akzeptanz weltweit erreicht und befinden sind jetzt mit PROFINET in führender Position bei Einführung von Industrial Ethernet. PROFINET wird zunehmend die Stelle von PROFIBUS im ‚drehenden Bereich‘ und schrittweise auch andere Funktionen in der Prozessautomatisierung wahrnehmen. Diese Potenziale wollen wir unseren DeltaV-Kunden nutzbar machen.“ Ernst Jäger, Emerson Process Management 16 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 1/2014


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