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Die Georgsmarienhütte GmbH nahe Osnabrück ist einer der größten europäischen Anbieter für Edelbaustähle. Die Produktionsstätte besteht aus einem Stahlwerk mit integriertem Warmwalzwerk für Stabstahl und Halbzeuge im Fertigungsbereich von 20 mm bis 150 mm. Am Ende des Produktionsprozesses stehen die Richt- und Prüfanlagen, sowie die Blankstahlfertigung. Im Jahr 2001 wurde die Walzstraße komplett modernisiert. Dabei wurden im großen Stil Feldbussysteme installiert, zunächst CAN-Bus inklusive einer Modbusplus- Kopplung. Bereits 2005 erfolgte jedoch die Umrüstung der ersten Anlage auf PROFIBUS. Markus Köhne, Mitarbeiter der Fachabteilung für Automatisierungssysteme im Bereich Walzwerk, erklärt: „Zwar ist die Walzstraße nur eine einzige Fertigungslinie, aber es gibt mehrere SPS-Steuerungen bzw. Einzelanlagen, die miteinander vernetzt sind.“ Die Anlagen werden nicht für eine bestimmte Lebensdauer und Leistungsfähigkeit ausgelegt, sondern so, dass flexibel auf zukünftige höhere Anforderungen reagiert werden kann. Generell sind die Anlagen recht robust ausgelegt, um eine Langlebigkeit garantieren zu können. Wenn Umbauten anstehen, wird aufgrund einer Analyse individuell entschieden, ob die Anlage im Ganzen mechanisch überholt wird oder nur elektrisch. Zu Ausfällen sollte es jedoch nie kommen, da ansonsten hohe Ausfallkosten entstehen würden. Mit dem Einzug der Bussysteme kam auch der Gedanke an eine Überwachung auf. „Es ist eine sehr komfortable Sache, wenn man mit Bussystemen arbeitet, da diese sich einfach installieren lassen“, so Köhne: „Trotzdem haben wir immer mal wieder nach Möglichkeiten gesucht, das Bussystem in seiner Gesamtheit selber zu untersuchen und nicht nur z. B. Kabel auf Durchgang zu prüfen. Dabei ist für uns eine dauerhafte Überwachung besonders wichtig, da keine regelmäßigen Umbauten geplant sind und die Anlagen so lang wie möglich funktionieren sollen.“ Hierfür wählte man die INBLOX® Produkteihe Die Walzstraße (hier im Bild die Vorstraße) ist eine einzige Fertigungslinie, aber es gibt mehrere SPS-Steuerungen bzw. Einzel- anlagen, die miteinander vernetzt sind. von Indu-Sol. Mit diesem intelligenten modularen Repeatersystem erreichte man beim Stahlanbieter nicht nur eine übersichtliche Netzwerkstruktur, sondern überwachte auch permanent die Netzwerkqualität aller Segmente. Markus Köhne verdeutlicht: „Mit den INBLOX®-Produkten können an einer Fertigungslinie mehrere Steuerungen und PROFIBUS-Stränge über nur ein Gerät zusammengeführt und überwacht werden“. Ein Beispiel: In Georgsmarienhütte kam es häufiger zu Problemen mit einem Maschinenteil, welches im Produktionsablauf immer wieder neu positioniert wird, bei dem aber direkt vor Ort ein PROFIBUS-Geber verbaut ist. Die permanente Bewegung bildete die Ursache von wiederholten Ausfällen. Es entstand der Wunsch, in Zukunft im Vorfeld einen Hinweis zu bekommen, wenn das Kabel mal wieder beschädigt wird, um dieses beim nächsten geplanten Stillstand auszutauschen und nicht erst auf einen Ausfall zu warten. Heute erhalten die Mitarbeiter nun bereits bei Andeutungen von Störungen eine Alarmierung und können rechtzeitig reagieren. Vorausschauende Diagnose Um eine kontinuierliche Produktion zu gewährleisten, wird in allen größeren herstellenden Unternehmen in Deutschland rund um die Uhr gearbeitet. Für die Anlagen bedeutet dies Dauerbetrieb. Für Anlagenbetreiber ist es von Vorteil, wenn diese mit PROFIBUS arbeiten, denn dann ist die Überwachung der Anlagen ganz einfach. Stefanie Rinck, Indu-Sol 2005 erfolgte die Umrüstung der ersten Anlage auf PROFIBUS (hier im Bild ist der 3-Walzen-Reduzier- und Sizingblock (RSB) zu sehen). 18 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 3/2015


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