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Die Familie wächst rasant! 2006 starteten 21 Firmen die Spezifikationsarbeiten zum IOLink Standard, die im September 2013 im internationalen Standard IEC 61131-9 mündeten. Zur Markteinführung in 2009 waren schon 41 Mitgliedsfirmen an Bord. Jetzt begrüßte Joachim Lorenz, Sprecher des Steering Commitees, die Weiss Robotics GmbH & Co. KG als 100. Mitglied in der Firmengemeinschaft. Auf die Frage, was ihn dazu bewogen hat, der IO-Link-Firmengemeinschaft beizutreten, antwortet Geschäftsführer Dr. Karsten Weiß: „Aufgrund von Kundenbedürfnissen haben wir schon früh die Notwendigkeit erkannt, unseren Produkten eine intelligente Kommunikation zu ermöglichen. Mit PROFINET wurde das bereits realisiert. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass dies insbesondere auf dem weltweiten Markt nicht genug ist. Eine starke Familie! So schnell wie kaum eine andere Kommunikationstechnologie hat sich IO-Link im Markt etabliert. Nur neun Jahre nach der Gründung wurde nun mit Weiss Robotics das 100. Unternehmen in die Firmengemeinschaft aufgenommen. Gerade für kleine Unternehmen, wie uns, ist es jedoch nicht möglich, alle Schnittstellen, wie Ethercat, Ethernet/IP, PROFIBUS oder Powerlink, zu entwickeln, zu pflegen, zu testen und zu supporten. Der Nutzen steht insbesondere bei geringen Stückzahlen in keinem Verhältnis zu dem Aufwand und den Kosten. Der feldbusunabhängige Standard IO-Link ist für uns daher die ideale Lösung, um unsere Produkte weltweit an die verschiedensten Systeme und Steuerungen anbinden zu können.“ Auch dass IO-Link nicht besonders kompliziert ist, weiß der Geschäftsführer zu berichten: „Anhand der Spezifikation war es für uns problemlos möglich, einen eigenen Device-Stack zu entwickeln. Eine Beratung war nicht erforderlich. Lediglich bei der Zertifizierung wurden wir von der ‚Technologie Management Gruppe‘ in Karlsruhe unterstützt.“ Zum großen Erfolg von IO-Link tragen insbesondere drei Säulen bei, die offensichtlich branchendurchgängig von allen Anwendern geschätzt werden. Die erste Säule ist die Installationsvereinfachung, die sich in einem reduzierten Schaltschrankvolumen zeigt, aber auch in der Verwendung von dreiadrigen und ungeschirmten Standardleitungen, wo bisher unflexible Sonderkabel und applikationsspezifische Verdrahtungen dominierten. Selbst bei komplexen Sensoren mit mehreren Signalen kann sich der Anwender IO-Link-typisch auf eine einheitliche Steckverbindung und Leitung verlassen. Zweite Säule ist die vereinfachte Parametrierung. Der Aufwand für die manuelle Parametrierung über lokale Bedienelemente am Sensor wird generell immer als zu hoch empfunden. Mit IO-Link bestehen gleich mehrere Möglichkeiten die Parametrierung drastisch zu vereinfachen und bei Bedarf sogar zu automatisieren. Als dritte Säule ist die Diagnose zu nennen, die dank IO-Link einen Blick bis auf den Sensor oder Aktor erlaubt, erstmals ohne zusätzlichen Aufwand an Schnittstellen oder Verkabelung. Dass IO-Link im Markt angekommen ist, spiegelt sich auch in den aktuellen Knotenzahlen wider. Eine notariell beglaubigte Analyse ergab, dass die Anzahl der IO-Link-Knoten im Joachim Lorenz (links), Sprecher des IO-Link Steering Commitees, begrüßt Dr. Karsten Weiß, Geschäftsführer der Weiss Robotics GmbH & Co. KG, als 100. Mitglied in der IO-Link-Firmengemeinschaft. Feld von 2013 auf 2014 auf fast 2,2 Mio. nahezu verdoppelt werden konnte. Für Gerätehersteller ist bei einer neuen Technologie zudem Unterstützung bei der Implementierung notwendig. Mittlerweile existieren sechs Competence Center (vier in Deutschland, eins in der Tschechischen Republik und eins in den USA), in denen die Mitarbeiter nicht nur Anwender und Hersteller zur Technologie beraten, sondern auch Testtools für die Entwicklung von neuen Geräten bereitstellen und bei der Implementierung in die Praxis helfen. Ebenfalls zum Erfolg beitragend ist die enge Zusammenarbeit zwischen der IO-Link- Firmengemeinschaft und den Anwendern. Hierbei wird über offene Fragestellungen offen diskutiert und in die Praxis umgesetzt. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Anwenderworkshops, die mehrmals im Jahr veranstaltet werden. Wie groß auch das internationale Interesse ist, zeigt die Tatsache, dass Mitte Oktober jeweils weit mehr als 100 Teilnehmer zu den Workshops in Minnesota/ USA und in Bergamo/Italien kamen. Auch auf der Hannover Messe ist jedes Jahr die Nachfrage aus dem Ausland groß. 12 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 3/2015 www.io-link.com


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