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Die 1990 gegründete MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH betreibt seit Sommer 2014 in Großpösna bei Leipzig eine neue Anlage für das Recycling von Gipskartonplatten, die aus der Bauwirtschaft stammen. Entworfen wurde die Anlage von Martin Eves, Firmenchef der irischen EGRS Limited. Seit über zehn Jahren arbeitet er eng mit der Neuenhauser Maschinenbau GmbH zusammen, die mit ihren weltweit ca. 2.500 Mitarbeitern unter anderem Anlagen für die Umwelt- und Prozesstechnik baut. Martin Eves betont: „Das Besondere an unseren Anlagen ist, dass wir den Wertstoff Gips aus Bauschutt mit unterschiedlichsten Verunreinigungen und einem gewissen Feuchtegehalt separieren können. Und durch eine spezielle Prozesstechnik arbeitet die Anlage auch energieeffizient“. Bei Volllastbetrieb soll die Recyclinganlage etwa 200 bis 300 Tonnen Bauabfälle pro Tag trennen und die einzelnen Stoffe den dafür vorgesehenen Containern für den Abtransport zuführen. Martin Eves sieht für derartige Anlagen eine viel versprechende Zukunft, denn das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz fordert eine schadlose, vor allem aber hochwertige Verwertung nach dem Gebrauch von Erzeugnissen – sowie bei deren Produktion den vorrangigen Einsatz verwertbarer Abfälle. Entscheidend für ein effizientes und wirtschaftliches Recycling von Gipskarton-Abfällen sind die ausgefeilte Prozesstechnik und viele konstruktive Details, damit die Anlagen effizient und störungsfrei arbeiten. „Aus diesem Grund ist Systemdurchgängigkeit ein wichtiger Aspekt für uns“, erklärt Carsten Wellhöfer, Projektleiter und verantwortlicher Techniker bei Neuenhauser, der auch die Recyclinganlage in Großpösna installiert hat. Seit Jahren verwendet das Unternehmen den Sanftstarter Sirius von Siemens, jedoch nun erstmals mit integrierter PROFINET-Schnittstelle. Der Sanftstarter sorgt für einen sanften Anlauf des Hauptzerkleinerers, der über einen 90 kW Elektromotor und entsprechende Getriebe in Bewegung gesetzt wird. Durch die im Recyclingschutt enthaltenen Verunreinigungen wirken auf den Antrieb große Belastungen. Um diese zu minimieren, lassen sich die Parameter des Sanftstarters präzise an die Arbeitsbedingungen anpassen. Sanfter Start Das Recycling stark gipshaltiger Bau-Mischabfälle gewinnt zusehends an Bedeutung. Um den Gips darin effizient und wirtschaftlich wiederzuverwerten, bedarf es moderner Technologien – von der Automatisierung bis zu Kommunikation mit PROFINET. Martin Eves (re), Chef der irischen EGRS, und Carsten Wellhöfer (li), Projektverantwortlicher bei der Neuenhauser Maschinenbau, freuen sich über das Ergebnis: „Wir sehen große Vorteile darin, dass wir mit PROFINET nur noch ein Bussystem in der Anlage benötigen.“ Durch den Einsatz des PROFINET-fähigen Sanftstarters kann auf ein zusätzliches Bussystem verzichtet werden. Außerdem wird durch die integrierte Strommessung eine zusätzliche Stromerfassung eingespart, während über das Mitschreiben von Betriebswerten eine vereinfachte Diagnose möglich ist. Michael Zumann, Siemens AG In Großpösna bei Leipzig wurde im Sommer 2014 eine Recyclinganlage für Gipskartonplatten- Mischabfälle in Betrieb genommen, die den Wertstoff Gips effizient recycelt. 10 PROFIBUS & PROFINET JOURNAL | AUSGABE 3/2015


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