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zusätzlicher Hardware konzipiert, die eine Anlage am Wochenende vom Netz nahm. Diese Maßnahme wurde relativ schnell auf viele Werke ausgerollt, beispielsweise bei den Linien der heutigen C- und E-Klasse. „Wir haben damals eine Kleinstadt vom Netz genommen“, fasst Lebrecht die damalige Situation zusammen. Zufrieden war man mit dieser Lösung jedoch noch nicht. „Uns war klar, dass es einen besseren Weg geben musste“, so Lebrecht. Dies gab den Startschuss für die PROFIenergy-Initiative, die von der AIDA (AutomatisierungsInitiative Deutscher Automobilhersteller) ins Leben gerufen wurde. Zielgerichtetes Abschalten Vorbild war damals die inzwischen in den meisten Premium-Fahrzeugen vorhandene „ECO Start-Stopp-Automatik“. Einem ähnlichen Grundprinzip folgt das herstellerunabhängige Energiesparprofil PROFIenergy für PROFINET. Nicht benötigte Verbraucher lassen sich abhängig von der Produktionssituation zielgerichtet abschalten. Je nach Produktionsart und -phase kann auf diesem Wege in der Praxis eine Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent realisiert werden. Neben einer Vielzahl weiterer Energieeffizienzmaßnahmen bei Mercedes-Benz rückt die Umsetzung von PROFIenergy in greifbare Nähe oder wie es Herr Lebrecht ausdrückt: „Wir sind auf dem Weg in die Praxis.“ Bei Mercedes-Benz finden zurzeit gemeinsame Integrationstests in der werke- und gewerkeübergreifenden Integra V4 Standard-Steuerungsarchitektur von Mercedes-Benz statt. „Sobald diese Tests abgeschlossen sind, startet der weltweite Rollout in den Mercedes- Benz-Aufbauwerken für die kommenden Baureihen“, erklärt Lebrecht. Durch die klare Positionierung der Automobilindustrie sind derzeit viele Komponentenhersteller motiviert, die PROFIenergy- Funktionalität in ihre Produkte einzubringen. „Selbstverständlich haben wir mit Schlüsselherstellen, beispielsweise mit Herstellern von Robotern oder Technologien für Fertigungsverfahren, frühzeitig Kontakt aufgenommen und in gemeinsamen Workshops über die Umsetzung gesprochen“, beschreibt Lebrecht den gemeinsamen Weg. Erklärtes Ziel ist es, dass in naher Zukunft jede Automatisierungskomponente PROFIenergy „Inside“ besitzt. Damit ist auch der Weg für Komponentenhersteller klar vorgegeben: „Energieeffizienz und PROFIenergy werden in Zukunft ein Merkmal bei der Lieferantenauswahl sein“, ist Lebrecht überzeugt. Und dies gilt weltweit, schließlich sind Ressourceneffizienz und der Druck steigender Energiepreise ein globales Thema. Der Anwender kann sich das Gerät aussuchen, das für seine Applikation am besten geeignet ist und am meisten Energie spart. Fazit Applikationen mit PROFIenergy sind mittlerweile in der Praxis der Automobilproduktion angekommen, andere Branchen zeigen bereits großes Interesse. Zu verdanken ist dies der Tatsache, dass die PI (PROFIBUS & PROFINET International) sehr schnell und pragmatisch auf eine dringende Anforderung aus der Industrie reagiert und dies in einer bestens anwendbaren Technologie umgesetzt hat. PROFIenergy lässt sich unabhängig von der Art der Anwendung einsetzen. Daher sind sowohl die Entwickler als auch die Anwender von PROFIenergy davon überzeugt, dass in wenigen Jahren das standardisierte offene Energiemanagement-Profil weltweit in vielen neuen Produktionswerken Einzug halten wird. Sabine Mühlenkamp, freie Journalistin AUSGABE 1/2013 | PROFIBUS & PROFINET JOURNAL 5 Living FieLdbus Keeps Your process running Zukunftstechnologie für mehr verfügbarkeit ▪ Advanced Diagnostic Gateways mit I/O Funktion ▪ Segment Protectoren mit intelligenter Fehlerisolation ▪ Diagnosefähiger Blitzschutz mit Leittechnikanbindung ohne wiederkehrende Prüfungen ▪ Leckagesensoren für garantiert wasserdichte Installationen Feldbus mit intelligenter diagnose: www.pepperl-fuchs.de/living-fieldbus


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